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Erziehungswissenschaft
(oder das Fach Pädagogik)

Inhaltlich dreht sich hier alles um die KANTsche Frage:

„Was ist der Mensch?“

Dieses gesellschaftswissenschaftliche Unterrichtsfach richtet sich an alle Studierenden, die beruflich oder privat häufig Umgang mit Menschen haben und an alle, die sich selbst und menschliche Verhaltensweisen besser verstehen lernen wollen. Die Vorgaben für das Zentralabitur in NRW liefern den inhaltlichen Orientierungsrahmen für das Fach Ew. In der Unterrichtspraxis verstehen sich die FachlehrerInnen als PädagogiklehrerInnen, das heißt, es geht nicht nur um die Erarbeitung von soziologischen und psychologischen Theorien, sondern auch immer wieder um den praktischen Bezug zu den Alltagserfahrungen im Umgang mit Menschen. In der Pädagogik wird der Unterricht fachübergreifend durch Erkenntnisse aus der Philosophie, Psychologie, Soziologie, Geschichte und Biologie bereichert.

Das WbK-EL bietet das Fach Ew in der Einführungs- und Qualifikationsphase des Abendgymnasiums und Kollegs an; im Kolleg auch als Leistungskurs.


Inhaltliche Unterrichtsschwerpunkte

1. Semester: Was ist Erziehung?
  • Definitionen
  • Erziehungsziele
  • Erziehungsstile (z.B.: autoritär, demokratisch, laisser-faire)
  • Erzieherverhalten
  • Kommunikationsmodell (z.B.: Schulz von Thun)
  • Beispiele aus der Erziehungspraxis von Institutionen (z.B.: KiGa, Schule)
  • Einführung in das Methodenlernen

2. Semester: Lernen und Erziehung
  • lernbiologische Voraussetzungen (z.B.: Gehirnaufbau, Sinneswahrnehmungen, Gedächtnisfunktionen)
  • lerntheoretische Erklärungsansätze (z.B.: Klassische und operante Konditionierung, Lernen am Modell)
  • Anwendung des Konditionierens bei der Erziehung und bei Verhaltenstherapien
  • Bedeutung des Vorbildes
  • Erwerb weiterer Methodenkenntnisse

Ab dem 3. Semester können Studierende wählen, ob sie das Fach als 3-stündigen Grundkurs oder als 5-stündigen Leistungskurs belegen wollen. In beiden Kursarten werden sie bis zum 6. Semester auf die Abiturprüfungen vorbereitet. Die zentralen Vorgaben variieren in einigen Teilaspekten von Jahr zu Jahr; die Hauptthemen für den Unterricht vom 3. – 6. Semester bleiben seit Jahren konstant:

3. Semester: Entwicklung und Sozialisation in der Kindheit
  • Modelle psychosexueller und psychosozialer Entwicklung (Freud, Erikson)
  • Modell der kognitiven Entwicklung (Piaget) => nur LK
  • Modell der Moralentwicklung (Kohlberg)
  • Elementarpädagogische Modelle (Reggio- und Montessori-Pädagogik)

4. Semester: Entwicklung, Sozialisation und Identität im Jugendalter
  • Sozialisation als Rollenlernen (Mead)
  • Pädagogisches Handeln und Beschreibungsmodelle der Entwicklung im Jugendalter (Erikson, Hurrelmann)
  • Sozialpsychologische und psychoanalytische Erklärungsansätze zu Jugendkrisen, insbes. bei „Gewalt“ und pädagogische Möglichkeiten der Prävention und Intervention (z.B.: Erlebnispädagogik)
  • Jugendkrisen aus systemischer Sicht (Schlippe, Stierlin) => nur LK

5. Semester: Normen und Ziele in der Erziehung
  • Erziehung im Nationalsozialismus
  • Bildungs- und schultheoretische Perspektiven nach PISA
  • Alternativschulen (z.B.: Waldorf)
  • Konzepte interkultureller Pädagogik (Nieke, Holzbrecher) => nur LK

6. Semester: Identitätsbildung
  • Entstehung und Förderung von Identität und Mündigkeit (Krappmann)
  • Menschenbilder (zur vertiefenden Wiederholung und Vorbereitung auf die zentralen Abiturprüfungen)

Nach 2- bis 3-jährigem Ew-Unterricht sind die Studierenden gut vorbereitet für ein pädagogisch orientiertes Studium, aber auch für Ausbildungen in pädagogischen Berufen; sie lernen außerdem zwischenmenschliche Beziehungen besser zu verstehen und bewusster zu gestalten.

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 21.9.2009