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Projektarchiv:

Leider wird die Theater-AG derzeit nicht weitergeführt. Einen Bericht über die Abschlussinszenierung und einige mehr finden Sie hier...


"Theater mit beschränkter Haftung"

Seit dem Schuljahr 1988/89 existiert an unserer Schule eine Theater-AG, die seit 1990 den Namen "Theater mit beschränkter Haftung", kurz TmbH, führt. Hier proben in der unterrichtsfreien Zeit theaterbegeisterte Studierende und Lehrer in einem von Notengebung freien Erlebnisraum. Einstudiert und an verschiedenen Orten aufgeführt wurden bisher vor allem zeitkritische Komödien, z. B. Dürrenmatts "Physiker" oder Ayckbourns "Schöne Bescherung". Mit dem absurden Drama "Jakob oder der Gehorsam" nahm das TmbH zuletzt erfolgreich am 1.Theaterfestival des Zweiten Bildungsweges NRW im Februar 2001 in Dortmund teil.

Die Bilder in der Galerie zeigen u.a. Szenen des Stücks "Pharma-Strich", das das TmbH am 27.10.03 im Rahmen der Gelsenkirchener Schultheater-Tage auf die Bühne des Consol-Theaters brachte.

2004 wurde das Stück „Die fremde Stadt“ gespielt. Bei diesem surrealen Stück handelt es sich um eine Adaption des gleichnamigen Werks von J.B.Priestley, vielen bekannt als Autor von „Ein Inspektor kommt“. Priestleys dramatische Vorlage, die Mitte des vorigen Jahrhunderts in England spielt, wurde von der Theatergruppe in unsere Gegenwart transponiert.

2005 spielte das TmbH das Stück "Tommy's Horror TV-Show nach einer Idee von U. Winkelmann, das am 31. August dieses Jahres Premiere hatte.    Keine Beschreibung

 TmbH: Glückliche Zeiten, Flyer Vorderseite, 25.10.96   
2006 folgt mit "Glückliche Zeiten" von Alan Ayckbourn die Premiere und einzige Aufführung des nächsten Stückes: Mittwoch, den 25.10.06 um 19.30 Uhr in der Aula in der Liboriusstr. 103.
 


Die Theater-AG des WEL verabschiedet sich mit grandioser Inszenierung

Was das „Theater mit beschränkter Hoffnung“ am 2. Oktober 2006 in der Aula des Schalker Gymnasiums leistete, war großartig. Die Schauspielerinnen und Schauspieler arbeiteten die feinen Schattierungen von Alan Ayckborns „Glückliche Zeiten“ und dessen komplexen Charaktere liebevoll heraus. Frauenfiguren vom „Schlage Camilla Parker Bowls“ und Männerfiguren, die „einfühlsame, zaudernde Wichte“ sind (Die ZEIT), wurden eindrucksvoll von den Schauspielern des TmBH in Szene gesetzt. Dabei bewältigten sie die schwierige Gradwanderung zwischen inhaltlicher Tiefe und schneller Unterhaltung bei dieser Tragikkomödie mit Leichtigkeit.

TmbH: Glückliche Zeiten, Probe, 2006

Bianca Pastaschuk gab als Laura eindrucksvoll die Figur der von Ihrem Ehemann enttäuschten Mutter, die als dominante Frau das Zentrum der Familie darstellt. Klaus Hansen spielte als ihr ebenbürtiger Gegenpart den selbstgefälligen und eifersüchtigen Mittelständler Garry. Marc Schubert überzeugte als Sohn Glyn, der seinem Vater ähnelt und der Anerkennung durch seine Mutter hinterher rennt, die ihn ablehnt. Als seine Ehefrau Stefanie bewies Melanie Fricke ihr schauspielerisches Talent: Nachdem sich das Publikum an die leidende Frau gewöhnt hatte, die um die längst verlorene Liebe ihres Mannes kämpft, erkannte man sie als glückliche Geliebte eines neuen kaum wieder. Falko Zander spielte einfühlsam den Adam, der von seiner Mutter Laura geliebt wird und mit deren Unterstützung ständig wechselnde Berufsziele anstrebt. Dessen Geliebte Maureen wurde von Kati Blaurock gespielt, die durch differenziertes Spiel und häufig wechselnde Kostüme die impulsive Figur interpretierte, die zwischen der Liebe zu Adam und der Ablehnung durch dessen Mutter hin- und hergerissen wird. In der Mehrfachrolle des Restaurantbesitzers und Kellners gelang schließlich Norbert Selisky die schwierige Gratwanderung zwischen slapstickartigem Humor und letztlich hilflosem Beobachter einer sich selbst zerfleischenden Familie. Anne Büttner als Souffleuse und Marcel Opitz, der sich mit bewundernswerter Energie innerhalb nur einer Woche in die Beleuchtungstechnik einarbeitete, sorgten für einen reibungslosen Ablauf des perfekten Theatererlebnisses.

Leider war an diesem Abend die letzte Inszenierung der TmbH um Klaus Hansen zu sehen. Der Schulleiter, Herr Jahn, ließ vor der Aufführung kurz die fast zwanzigjährige Erfolgsgeschichte der Theater-AG Revue passieren: 15 Inszenierungen, 35 Aufführungen, die mehrfache, stark beachtete Teilnahme an den Schultheatertagen in Gelsenkirchen und an einem landesweiten Theaterfestival der Weiterbildungskollegs. Herr Jahn dankte Herrn Hansen für seine kontinuierliche und sehr engagierte  Arbeit. Ohne ihn wären die immer wieder anspruchvollen und das Schulpublikum ansprechenden Inszenierungen nicht denkbar gewesen. Die Theater-AG hat das Schulleben am Abendgymnasium und Kolleg fast zwanzig Jahre als nicht weg zu denkende „Institution“ bereichert . Der starke Beifall galt dann auch dem gelungenen Abend wie der geleisteten Arbeit in den zurück liegenden Jahren.