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Zeus-Zeitungsprojekt 2006 Hier finden Sie die Texte, die Studierende des WEL im Jahr 2006, im Rahmen des ZEUS-Projektes (Zeitung und Schule) der Journalistenschule Ruhr und der WAZ, veröffentlicht haben...
Mit den 'Neuen Medien' Internet und Computer, CD-ROM und Multimedia findet - gleichsam als Begleitung- der Begriff "Medienkompetenz" immer häufiger Verwendung. Als Folge der fortschreitenden Technisierung unserer Gesellschaft und der Arbeitswelt wird für den zukünftigen Erfolg der Schulabgänger auf dem Arbeitsmarkt Medienkompetenz vorausgesetzt. Die so genannten „neuen Medien“ sind für die Kinder von heute gar nicht so neu, da sie mit dem Gameboy, der Playstation und auch dem Computer aufgewachsen sind. Sie hantieren sogar so schnell und geschickt damit, dass die Erwachsenen oft nicht mithalten können. Jedoch: Im häuslichen Umfeld werden die Medien allenfalls als Spielgeräte genutzt und meist unreflektiert konsumiert. Den Internetzugang nutzen die meisten Kinder und Jugendlichen zur oberflächlichen Kommunikation auf diversen „Chat- Seiten“. Viele Menschen verstehen unter Medienkompetenz das Arbeiten an einem Computer, oder das Lesen einer Zeitung, ihnen ist nicht bewusst, dass sich hinter diesem Begriff viel mehr verbirgt. Da dieser Begriff immer öfter in Öffentlichkeit, Politik, Wirtschaft und Medien auftaucht und erheblichen Einfluss auf das Leben jedes Individuums nimmt, ist es wichtig, dieses Thema in der Erziehung und Bildung zu berücksichtigen. Die Schule hat diese Entwicklung lange ignoriert. Vor allem die Schüler und Schülerinnen der Grundschule wollte man zunächst noch nicht am Angebot einer informationstechnischen Grundbildung teilhaben lassen. Dieses sollte vielmehr den weiterführenden Schulen überlassen bleiben. Diese Grundeinstellung hat sich jedoch geändert. „Welche Medienkompetenzen Menschen entwickeln, bleibt abhängig von ihren individuellen Voraussetzungen und (Medien-) Vorlieben, den sozialen Rahmenbedingungen, unter denen sie leben und natürlich den Lern- und Sozialisationsprozessen, die sie durchlaufen haben.“ (aus: Ralf Vollbrecht: Einführung in die Medienpädagogik, Seite 63) „Der Jugendarbeit [wie auch der Schule] kommt daher die Aufgabe zu, Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Nutzung neuer Medien nahe zu bringen, die im Unterschied zu bloßen Unterhaltungsangeboten nicht von allen Kindern und Jugendlichen umstandslos entdeckt wird.“ (aus: Ralf Vollbrecht, Seite 86) Es ist somit nicht nur Aufgabe von Eltern und Familie, sondern auch von Erziehern, Lehrern, Pädagogen und Sozialarbeitern, den Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz zu vermitteln, um sie somit auf ihr späteres Leben vorzubereiten. Was hier für die Grundschulen und weiterführenden Schulen gefordert und zunehmend umgesetzt wird, sollte ganz besonders auch für die Erwachsenenbildung gelten. Zu selbstverständlich wird davon ausgegangen, dass junge Erwachsene im zweiten Bildungsweg bei der Vorbereitung auf das Abitur Internet und PC sinnvoll für Recherchen nutzen können. Lehrenden wie Studierenden ist dieses Problem bewusst. Die technische Ausstattung unserer Schule lässt bislang eine optimale Nutzung der neuen Medien für den Unterricht noch nicht zu. Am WbK Emscher-Lippe ist zwar nun ein Selbstlernzentrum für die Studierenden eingerichtet worden- nur die Computer fehlen leider noch... Von: Jessica Hoek, KS2b
Es gibt sie immer noch- aber wie gut sind wir darüber informiert? Beschneidung bei Mädchen Der Vorgang der Beschneidung bei Jungen und Männern ist wohl jedermann ein Begriff, aber was dieses Ritual bei Mädchen und Frauen bedeutet ist eigentlich nicht in Worte zu fassen. Die Geschlechtsorgane der Mädchen und Frauen werden auf grausamste Art verstümmelt. Mit den Folgen müssen diese Frauen ein Leben lang zurecht kommen. Die weibliche Beschneidung wird heute in fast 30 afrikanischen Ländern praktiziert und auch vereinzelt bei einigen Ethnien in Asien und im südlichen Arabien. Die WHO ( World Health Organisation ) schätzt die Zahl der betroffenen Mädchen und Frauen auf ca. 130 Millionen. Pro Jahr werden ca. 2000 weitere Mädchen im Alter von vier bis 14 Jahren beschnitten. Es gibt verschiedene Formen der weiblichen Beschneidung:
- Klitoridektomi: die Klitoris wird zum Teil oder ganz weggeschnitten, - Exzision: die Klitoris und die inneren Schamlippen werden entfernt, - Introcision: zusätzlich werden Haut und Gewebe aus der Vagina ausgeschabt, - Infibulation: zusätzlich zu den inneren Schamlippen werden auch noch die äußeren Schamlippen teilamputiert und der Rest so zusammengenäht, das nur eine ca. reißkorngroße Öffnung zum Urinieren und für den monatlichen Blutabfluss bleibt. Die Operationen werden meist unter katastrophalen hygienischen Bedingungen durchgeführt, von traditionellen Heilerinnen, Hebammen und Barbieren. Als Instrument wird eigentlich alles verwendet was schneidet, z.b. Rasierklingen, Messer, stumpfe Scheren, Glasscherben und sogar Deckel von Konservendosen. Viele der Mädchen sterben an den Folgen dieses Eingriffes, durch Verbluten, Wundstarrkrampf und Blutvergiftungen. Zu den üblichen Folgen des Eingriffes zählen chronische Entzündungen (vor allem der Blase), Inkontinenz, Sterilität und seelische und sexuelle Probleme. Aufgrund dieser Tatsachen fragt man sich, wozu diese Frauen auch heute noch all diese Schmerzen erleiden müssen? Wir können die Gründe für den Brauch der Beschneidung schlecht nachvollziehen, aber für die meisten betroffenen Frauen handelt es sich um eine Selbverständlichkeit. Mädchen müssen beschnitten werden, damit ein Mann sie heiratet, denn nur durch die Ehe kann eine Frau in diesen Teilen der Welt ihre Existenz sichern. Sarah Vilz, Sandra Chojetzki, Jasmin Geesmann, Achim Voß KS2b
Der Prophet al Terrorist Die Aufregung in der islamischen Welt über die Mohammed-Karikaturen war groß. Nach Ansicht der meisten Muslime wurde der Prophet durch die Zeichnungen grob verunglimpft. Auch Wochen nach der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung, ist die Aufruhr groß und die Diskussionen laufen auf Hochtouren.
Viele Moslems fühlen sich verletzt und unverstanden, da der Prophet für sie das größte Vorbild und unantastbar ist. Die Ablichtung jedes Propheten , auch z.B. Jesus und Moses ist im Islam nicht erlaubt. Als Gegenpart wird dies auch von Nicht-Moslems (in Bezug auf Mohammed) erwartet, so wie es die Moslems akzeptieren, dass Jesus abgebildet wird, obwohl es bei ihnen verboten ist. Außerdem wurde der Prophet unter anderem als Terrorist und frauenfeindlich dargestellt, obwohl er dies nicht ist.
Die Demonstrationen gegen die Mohammed-Karikaturen verliefen teilweise friedlich, teilweise gab es auch viele Anschläge auf skandinavische und andere Botschaften und europäische Flaggen wurden verbrannt.
Das durchschnittliche moslemische Volk selbst und viele islamische Führer verurteilten die gewaltätigen Anschläge als nicht gerechtfertigt. Denn es sind nicht die Moslems, die für Gewalt und Terror stehen, sondern diejenigen , die sich als solche ausgeben und eigentlich nur nach Macht und Anerkennung in der arabischen bzw. islamischen Welt streben. Die gleichen Menschen, die heutzutage im Irak Moscheen verbrennen und irakische sowie ausländische unschuldige Menschen angreifen, und deren Angehörige, dass sind diejenigen, die zu terroristischen Anschlägen anstiften und nicht das normale moslemische Volk selber. All diese Ansichten und Demonstrationen fanden in der westlichen Welt kein Verständnis. Dieses Unverständnis stieß wiederum auf Verachtung gegenüber Europa und Amerika in der islamischen Welt.
Wir sind heute an einen Punkt angekommen, wo wir uns ernsthaft fragen müssen, ob ein friedliches Zusammenleben zwischen unterschiedlichen Menschen überhaupt noch möglich ist. Wird es zu einem Kulturenkrieg kommen? Werden sich die Religionen gegenseitig bekämpfen? Diese und andere Fragen haben wir unterschiedlichen Lehrern, Schülern und auch Passanten gestellt und die Antworten waren beeindruckend.
Viele der Befragten fanden, dass diese Karikaturen nur der Provokation dienten und viele Menschen sehr damit verletzt wurden und dass man sie ihrer Meinung nach nicht hätte veröffentlichen sollen. Einer unserer Befragten meinte: "Die Pressefreiheit musste gewährt werden, aber dass die moslemische Welt damit provoziert wurde ist falsch, auch dass die anderen Zeitungen mitgezogen haben."
Auf die Frage, ob sie die Reaktionen der Moslems darauf richtig fanden, antwortete Herr Jahn, Schulleiter des WBK Emscher-Lippe: "Ich halte diese Reaktion für völlig unangemessen und größtenteils auch inszeniert. Es ist aber auch Ausdruck eines verständlichen Zornes in der arabischen Welt über diese Art von Provokation." Ein Schüler des WBK, Manuel , meinte: " Man sollte keinen Weg der Gewalt gehen, sondern sich mit der Zeitung auseinandersetzen und versuchen ein Gespräch zu führen." Ein andere Schüler des WBK, Fahad, antwortete darauf mit: " Ich kann die Wut der Menschen nachvollziehen, manche Demonstrationen sind einfach außer Kontrolle geraten. Wenn Menschen dafür sterben müssen ist auch wieder übertrieben, aber dass die Menschen auf die Straße gehen und ihre Meinung frei kundgeben und ihre Wut auch zeigen finde ich in Ordnung." Auch unsere anderen Befragten machten deutlich, dass man keine Gewalt hätte anwenden sollen. Es wäre zwar in Ordnung gewesen zu demonstrieren, aber auf friedliche Weise.
Alle unsere Befragten waren der Meinung, dass eine Entschuldigung der dänischen Zeitung angemessen gewesen wäre. Herr Jahn: " Wir haben im Moment ein Klima in der arabischen Welt, dass von einer Verletzung des eigenen Stolzes wie von Demütigung gekränkt ist, aber ob das berechtigt ist, ob das auch den Absichten des Westens entspricht, dass will ich jetzt gar nicht immer unterstellen. Aber es ist nun mal so und darauf muss in der Presse hier im Westen Rücksicht genommen werden und vor diesem Hintergrund hätte ich eine Entschuldigung der dänischen Zeitung schon für sinnvoll und angemessen gehalten." Wir haben auch gefragt, ob ein friedliches Zusammenleben zwischen Moslems und Christen noch möglich ist und auch hier waren die Antworten beruhigend. Frau Schmidt, Geschichtslehrerin am WBK Emscher-Lippe, antwortete: "Ja, aber ich denke es ist viel Arbeit die da vor uns liegt, von beiden Seiten. Man muss offener aufeinander zugehen und auch offener miteinander umgehen." Ein Schüler des WBK meinte: " Grundsätzlich ja, man muss zeigen, dass man sich integrieren kann, man muss auch aufeinander zugehen, sowohl die Moslems als auch die Christen."
Durch die Antworten der Befragten kann man erkennen, dass alle gegen Gewalt sind und auch Respekt gegenüber anderen für sehr wichtig halten. Auch wurde deutlich, dass die Menschen hier in Deutschland tolerant sind und offen miteinander umgehen. Wir hoffen, dass ein friedliches Zusammenleben in Deutschland noch lange erhalten bleibt und dass Vorurteile endlich aus der Welt geschafft werden.
Sevgi Kalayci, Asli Yanik, Sokaina Hariri KS2 |